In diesem Kontext spielt Licht eine zentrale Rolle: es wirkt sich entscheidend auf unser allgemeines Wohlbefinden, unsere Stimmung und somit unsere psychische Gesundheit aus. Nicht nur Tageslicht, sondern auch künstliches Licht beeinflusst, welche Signale uns unser Körper gibt. Fühlen wir uns müde oder aktiv? Ist unsere Stimmung gedrückt oder erleben wir überwiegend positive Emotionen? In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, wie genau Deine Beleuchtung Dein individuelles Wohlbefinden beeinflusst und wie Du es mithilfe eines bewussten Einsatzes von Lichtquellen steigern kannst.
Die Farbe Deiner Lichtquellen beeinflusst Deinen inneren Tag-Nacht-Rhythmus.
Jeden Tag gibt es Phasen, in denen wir uns aktiv und wachsam fühlen und andere Zeiten, in denen wir uns nach Ruhe und Erholung sehnen. Unser Körper gibt uns über unsere innere Uhr Signale und reguliert so Wach- und Schlafphasen. Um diese Signale geben zu können, benötigt er Informationen aus der Umwelt – vor allem durch Licht. Hierbei sprechen wir von der sogenannten melanopischen Lichtwirkung, die beschreibt, wie sich die Lichtfarbe der Beleuchtung auf unsere innere Uhr auswirkt.
Gerade in den kalten und lichtarmen Monaten fühlen wir uns öfter und schneller müde. Durch das fehlende Sonnenlicht ist das Schlafhormon Melatonin auch am Tag erhöht. Um diesen Müdigkeitsgefühlen entgegenzuwirken, helfen Lichtquellen mit hohen Blauanteilen, die durch das Nachempfinden des Tageslichts aktivierend wirken und das Hormon Serotonin anregen. Die Blaueinteile führen dazu, dass das Licht insgesamt kälter, aber auch heller wirkt. Gleichzeitig möchten wir in den Abendstunden auch zur Ruhe kommen und entspannt in den Morgen starten. So hilft es, Wohn- und Schlafräume mit warmweissen Lichtquellen auszustatten, die über einen höheren Rotanteil verfügen. Im Fachjargon wird dabei von der Farbtemperatur gesprochen, die in Kelvin [K] gemessen wird. Dabei wird zwischen warmweissem Licht (bis zu 3.300K), neutralweissem Licht (3.300-5.000K) und tagesweissem Licht (ab 5.300K) unterschieden. Gleichzeitig gibt es auch Lichtquellen, die die Farbtemperatur wechseln können. Durch den bewussten Einsatz
solcher Leuchten kannst Du deinem Körper helfen, einen gesunden Wach- und Schlafrhythmus zu entwickeln.
Die Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur beeinflusst Dein psychisches Wohlbefinden.
Es zeigt sich also, dass der bewusste Einsatz der Farbtemperatur den Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützen kann. Genauso beeinflusst er aber auch Dein emotionales und psychisches Wohlbefinden. Für eine positive Wirkung ist zunächst einmal eine ausreichende Beleuchtungsstärke von entscheidender Bedeutung. Diese variiert von Raum zu Raum und ist vor allem davon abhängig, welchen Tätigkeiten dort nachgegangen wird. Sie wird in Lumen pro qm² gemessen. Ungefähre Richtwerte sind: 100-150lm/qm² für Wohn- und Schlafräume und 250-300lm/qm² für Küche, Bad und
Büro. Viele Leuchten verfügen über eine Dimmfunktion, um die Beleuchtungsstärke zu variieren.
Hier findest Du eine Auswahl an verschiedenen Produkten, die über diese Funktion verfügen. Ein weiterer Schritt zur Steigerung Deines individuellen Wohlbefindens ist also die zielgerichtete Verknüpfung der Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur von Lichtquellen mit bestimmten Sehanforderungen und Tätigkeiten. Geh doch einmal bewusst von Raum zu Raum und überlege Dir, welchen Aktivitäten Du wo nachgehst. Wo musst Du dich konzentrieren und wo willst Du dich entspannen? Wo benötigst Du stärkeres Licht und wo eher indirekte Lichtquellen für eine gemütliche Atmosphäre?
Nichts ist so, wie es scheint…
Gerade bei grafischen und künstlerischen Arbeiten, Handarbeiten oder andere detailorientierten Tätigkeiten ist eine naturgetreue Farbwidergabe deiner Umgebung wichtig für Dein Wohlbefinden. Licht und Lichtverhältnisse beeinflussen, wie Du deine Umgebung wahrnimmst. Der allgemeine Farbwidergabeindex (Ra) bzw. der Colour Rendering Index (CRI) gibt an, wie natürlich die Farben Deiner Umgebung durch die Lichtverhältnisse wiedergegeben werden und kann einen Wert von 0 bis 100 annehmen. Hier entspricht 100 der Farbwidergabe durch das Tageslicht. Ein Mindestwert von 80 wird für eine natürliche und frisch wirkende Wohnumgebung empfohlen. Die naturgetreue Farbwidergabe wird besonders durch LEDs unterstützt, da diese im Vergleich zu traditionellen Glühlampen über ein grösseres und vollständigeres Farbspektrum verfügen.
Spiel mit Farben und Materialen
Wir haben viel über die Wirkung des Lichts als solches gesprochen. Aber auch Farben und Materialien können sich auf Dein Wohlbefinden und die gesamte Raumwahrnehmung auswirken. Leinen und Holzelemente unterstützen beispielsweise ein leichtes und natürliches Lebensgefühl. Konträr zur Farbtemperatur der Leuchtmittel sind gelb und orange Farben mit einer anregenden Wirkung und blau und grün wirken tendenziell beruhigend.